• Lesedauer: 3 Minuten

Visualisierung für die Auftragssteuerung

Visualisierung für die Auftragssteuerung

Steuerung von Produktionsaufträgen

Sobald der Produktionsplan festgelegt ist und die Fertigung begonnen hat, übernimmt die Auftragssteuerung, die sicherstellt, dass Prozesse gemäß dem Plan ablaufen. Es gibt eine breite Palette an Bereichen, die überwacht werden müssen:

  • Auftragseingänge und Auftragsbestand
  • Materialbestellungen
  • Bestandsfluktuation
  • Outsourcing
  • Produktionsfortschritt
  • Verknüpfung von Kunden-, Produktions-, Einkaufssaufträgen und Lagerbeständen.

Durch das Management der oben genannten Punkte ist es möglich, die Vorgänge so zu steuern, dass sie wie geplant ablaufen. Eine kleine Verzögerung oder ein einziges Fehlteil könnte jedoch den gesamten Produktionsauftrag ins Stocken bringen. Bei der Herstellung von Produkten mit einer großen Anzahl von Bauteilen oder komplexen Prozessen sind die Steuerungsaufgaben vielfältig und umfangreich, und erfordern äußerste Sorgfalt.

Timing der Auftragssteuerung – „Totenschein-System“ oder „Gesundheitsüberwachung“?

Das „Totenschein-System“ ist ein ergebnisorientiertes Managementsystem. Der Produktionssteurer hat keinen Einfluss mehr auf die Ergebnisse der Vergangenheit. Dieses System entspricht einem Feuerwehr-Management und ist weit entfernt von Prozesssynchronisation und Just-in-Time-Produktion. Es ist die Realität für fast alle Unternehmen, die auf ERP-Planung und MRP-Berechnung im ERP-System angewiesen sind. Weitere Informationen zu den Fehlern bei den ERP-MRP-Berechnungen finden Sie in einem anderen Blogbeitrag: Falsche MRP-Berechnung verursacht hohe Bestände und gleichzeitig viele Fehlteile.

Stattdessen benötigt jede Produktion ein „Gesundheitsmanagement-System“ zur Steuerung zukünftiger Prozesse und deren Ergebnisse – Wochen und Monate im Voraus.

Die Frage ist, wie weit im Voraus man planen sollte. Mindestens für den Zeitraum, in dem noch Einflussmöglichkeiten bestehen. Zum Beispiel: Wenn Sie Bauteile mit einer Wiederbeschaffungszeit von einem Monat haben, müssen Sie alle Bestellungen und Bestellprognosen mindestens drei Monate im Voraus planen, bei Bauteilen mit einer Wiederbeschaffungszeit von sechs Monaten entsprechend mindestens 18 Monate im Voraus – täglich rollierend.

Visualisierung für die Auftragssteuerung

Was passiert, wenn es Hunderte, Tausende oder sogar mehr Bauteile gibt, wenn die Anzahl der Prozesse sehr groß ist oder die komplexen Prozesse viele parallellaufende und zusammenführende Schritte beinhalten, die in vielen Tabellen eines ERP-Systems oder in Excel-ähnlichen Tabellen verwaltet werden? Es gäbe Tausende von Zeilen und Spalten in mehreren Tabellen, die Teilenummern, benötigte Mengen, Wiederbeschaffungszeiten, Produktionsdaten und so weiter enthalten. Wie kann man mit zehntausenden Zahlen und Wörtern proaktiv die JIT-Lieferung, den Grad der Prozesssynchronisation, Verzögerungen, zu frühe Produktion, Fehlteile, überschüssige Bestände, etc. steuern?

Um all diese Prozesse zentral zu steuern, ist es notwendig, ein System zu haben, das es ermöglicht, alle Informationen zu zentralisieren und auf einem einzigen Bildschirm zu visualisieren: den aktuellen und zukünftigen Status der Aufträge, der Produktion, der Bestandsfluktuation und der Supply Chain. Genau dafür ist ein leistungsstarkes APS-System ausgelegt.

Wie wichtig die Qualität der Visualisierungsfunktion eines APS-Tools ist, zeigt die Tatsache, dass unser Gehirn visuelle Reize bis zu 60.000-mal schneller verarbeitet als Text. Etwa 40 % aller Nervenstränge, die mit dem Gehirn in Verbindung stehen, sind direkt mit der Retina der Augen verbunden, was die fundamentale Bedeutung des Sehens für unsere Informationsverarbeitung verdeutlicht. Insgesamt machen visuelle Daten bis zu 90 % der vom Gehirn verarbeiteten Informationen aus, was zeigt, dass unsere Wahrnehmung und Interpretation der Welt maßgeblich von visuellen Reizen geprägt werden.